23. September 2022
Der Kongress der Fahrrad:wirtschaft
VIVAVELO 2022
Langenbeck-Virchow Haus in Berlin
Prolog und Kongress: Ein Rückblick
Mehr als 150 Teilnehmer:innen kamen am 23. September zum sechsten vivavelo-Kongress der Fahrradwirtschaft nach Berlin. Bereits am Vorabend nutzten viele beim Prolog die Gelegenheit, sich zu vernetzen. Der Kongress wurde dieses Jahr erstmals gemeinsam von den Branchenverbänden Verbund Service und Fahrrad (VSF), Zukunft Fahrrad und dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) durchgeführt. Einen erfrischend neuen Rahmen zur NRW-Landesvertretung in den letzten Jahren bot das traditionsreiche Versammlungshaus der medizinischen Gesellschaft an der Charité aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts, das Langenbeck-Virchow-Haus.
vivavelo Prolog
Das Vorabendprogramm bot zwei Impulsvorträge sowie Raum für Gespräche und Networking. Für einen mitreißenden abendlichen Auftakt sorgten Martha Marisa Wanat und Dr. Stefan Carsten mit ihren Impulsvorträgen. Martha Marisa Wanat ist Co-Autorin des Buches „Bewegt euch. Selber! Wie wir unsere Mobilität für gesunde und klimaneutrale Städte neu erfinden können“ sowie Mitgründerin des Berliner Cycling Concept Stores „BICICLI: Gesellschaft für Urbane Mobilität“ und Gesellschafterin der Mobilitätsberatung „MOND – Mobility New Designs“. In ihrem Vortrag betonte sie unter anderem den Widerspruch zwischen der aktuellen Mobilitätspolitik dem, was die Menschen wollen: Für mehr Lebensqualität, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit müsse noch weit mehr getan werden als es aktuell der Fall ist. Sie forderte alle Zuhörerinnern und Zuhörer leidenschaftlich dazu auf, sich endlich raus aus der Passivität zu bewegen und eine klima- und sozialgerechte Mobilität gemeinsam, aktiv voranzutreiben.
Einen inspirierenden Vortrag bot auch Dr. Stefan Carsten, Autor, Speaker, Stadtgeograf und Experte für die Themenfelder Zukunft, Stadt und Mobilität. Er wies unter anderem auf neue Rahmenbedingungen im Markt hin wie das „Environmental, Social, Governance“. Die Begriffe Environmental, Social und Governance (ESG) stehen für das Bestreben, die Steigerung des Geschäftswachstums mit dem Engagement für eine nachhaltigere, gerechtere und ethisch einwandfreie Zukunft zu verbinden. Unternehmen, die diese Faktoren in ihr Handeln einbinden, agieren weniger riskant und steigern ihre Erfolgswahrscheinlichkeit. Aber auch institutionelle Investoren bestimmen hier die Spielregeln neu, indem sie Zukunftschancen von Unternehmen an diesen Kriterien festmachten.
vivavelo Kongress: Eröffnung und Keynotes
In ihren Eröffnungsreden betonten die drei Verbandsgeschäftsführer Wasilis von Rauch (Zukunft Fahrrad), Uwe Wöll (VSF) und Burkhard Stork (ZIV) die Bedeutung des Fahrrads und der Fahrradwirtschaft für die Mobilitätswende. Zudem zeigten sie die politischen Handlungsfelder auf, in denen etwas passieren muss, damit diese Potentiale noch besser genutzt werden können. Dazu gehören unter anderem ausreichend Bundesmittel für die Infrastruktur, eine Reform von StVO und StVG oder auch eine Strategie zur Fachkräftesicherung. Die Forderungen finden sich auch in einem gemeinsamen Forderungspapier, das im Vorfeld des Kongresses veröffentlicht wurde.
Karola Lambeck, Radverkehrsbeauftragte des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, betonte in ihrer Eröffnungsrede die verstärkten Anstrengungen der Bundesregierung für mehr Radverkehr. Außerdem hob sie hervor, dass bei der Umsetzung der Mobilitätswende alle Ebenen gefragt sind – vom Bund, über die Länder bis hin zu den Kommunen. Auch Stefan Körzell, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen), Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erkannten in ihren Keynotes die Bedeutung des Fahrrads als gesunden, klimafreundlichen und sozialen Baustein im Mobilitätsmix an.
DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell hob die Rolle der betrieblichen Mobilität hervor und versicherte die Bereitschaft der Gewerkschaften, beim Dienstrad-Leasing aktiv mitzuwirken. Mit Blick auf den Fachkräftemangel wies er darauf hin, man müsse verstärkt unausgebildete junge Menschen ansprechen. Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, betonte, dass die Bundesregierung an der Seite der Fahrradbranche stünde und unterstrich: „Der Fahrradwirtschaft gehört die Zukunft. Hier werden Lösungen für die Klima- und Verkehrswende in der Stadt und auf dem Land entwickelt. Das BMWK steht fest an der Seite der Branche“.
Die Fachpanels
In vier Fachpanels wurden die Kernthemen der Branche diskutiert. Am Vormittag standen die Themen „Nachhaltigkeit“ sowie „Bahn und Rad“ auf dem Programm, am Nachmittag dann „Arbeitskräftemangel“ und „Tourismus“.
„Lediglich 0,15% der deutschen Unternehmen wirtschaften ganzheitlich nachhaltig.“ Nicht nur mit dieser Aussage verdeutlichte Dr. Katharina Reuter vom Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW) der Zuhörerschaft, dass noch viel getan werden muss, um Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit stärker in die Pflicht zu nehmen. Dabei ging es insbesondere mit Blick auf die Fahrradbranche darum, sich nicht auf dem per se „nachhaltigen Charakter“ des Produktes Fahrrad „auszuruhen“, sondern unternehmerisch weit darüber hinaus zu denken und zu agieren. Auch wurde die neue Richtlinie der EU zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen angesprochen: Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zielt darauf ab, die Transparenz im Bereich der Nachhaltigkeit erheblich zu erhöhen und stellt hohe Anforderungen. Sabine Zickgraf, Leitung Nachhaltigkeit VSF, stellt das neue VSF all-ride Nachhaltigkeitssiegel vor, welches Fahrradfachgeschäfte auf Basis eines strengen Leitfadens zum „nachhaltigen Fachgeschäft auszeichnet. Die VSF-Schulung mit anschließender Betriebsprüfung ist Voraussetzung. Isabell Eberlein, Geschäftsführerin Velokonzept, verwies außerdem den Branchenleitfaden, welchen die Fahrradwirtschaft aktuell kooperativ erarbeitet.
Speaker:innen;
Marius Hasenheit & Alka Celic, Sustainable Natives
Dr. Katharina Reuter, BNW
Isabell Eberlein, Velokonzept
Sabine Zickgraf, VSF
Vorträge zum Download:
Während das Fahrrad und die Bahn beispielsweise in den Niederlanden im engen Verbund gedacht und geplant werden, sieht es in Deutschland (noch) ganz anders aus. Radfahrer:innen und Bahn, das fühle sich oft „wie eine unerwiderte Liebe“ an, so Ann-Kathrin Schneider, Bundesgeschäftsführerin des Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club ADFC im Gespräch mit Helene Wahl, Planerin für Bahnhöfe und Verkehrsverknüpfung und Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität im Berliner Senat. Gemeinsam wurde überlegt, wie dieses „Dreamteam“ zusammenfinden kann. Moderiert wurde das Panel von Dorothee Heine, Gründerin der Agentur Two Wheels Good und stellverstretende Vorstansavorsitzende von Zukunft Fahrrad. Ein breites Bündnis von Fahrrad- und Schienenakteuren arbeitet dafür zurzeit an konkreten Lösungen im Rahmen der Brancheninitiative Fahrrad und Bahnen. Die Fahrradwirtschaft wird dort von Zukunft Fahrrad vertreten.
Speaker:innen:
Dorothee Heine, Zukunft Fahrrad
Ann-Kathrin Schneider, ADFC
Dr. Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität im Berliner Senat
Helene Wahl, NAH.SH
Fahrradförderung konzentriert sich in der Regel auf urbane Räume oder, mit Blick auf den Tourismus, auf klassische Routen entlang von Flüssen. Weitgehend außen vor bleiben bislang über 16 Millionen Menschen in Deutschland, die sich für das (E-)Mountainbiken interessieren. Die Zahl der häufig Aktiven liegt hier mit 3,82 Millionen sogar über der Anzahl der aktiv Fußballspielenden (3,2 Mio.). Während es Bolzplätze fast an jeder Ecke gäbe, seien offizielle Mountainbike-Angebote aber Mangelware oder in vielen Städten und Kommunen gar nicht vorhanden, darauf wiesen unter anderem Nico Graaff vom Mountainbike Tourismusforum und Ingmar Hötschel von der Deutschen Initiative Mountainbike hin. Eine starke Stimme für das Mountainbiken soll es mit dem neuen „Bike Nature Movement“ geben, in dem sich die genannten Verbände mit dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) zusammengefunden haben.
Speaker:innen:
Ingmar Hötschel, Deutsche Initiative Mountainbike
Nico Graaff, Mountainbike Tourismusforum
Nora Mühling, Mountainbike Tourismusforum
Anja Miksch, Deutsche Initiative Mountainbike
Vorträge zum Download;
Die Suche nach qualifizierten Fachkräften gestaltet sich nicht nur in der Fahrradbranche als schwierig. Uwe Wöll, VSF-Geschäftsführer, macht das auf dem Kongress anhand von aktuellen Zahlen deutlich: Laut Zentralverband des deutschen Handwerks fehlen in Deutschland über 250.000 Mitarbeitende im Handwerk. Eine der Ursachen ist die zunehmende Akademisierung in der Ausbildung. Zusätzlich sorgt der demographische Wandel für jährlich massive Arbeitskraftverluste. Im Fahrradhandel seien aktuell etwa 7.000 freie Stellen in der Werkstatt zu besetzen, 5.000 im Verkauf und 6.000 weitere in Verwaltung und Marketing. Während jedes Jahr mehr als 65.000 junge Menschen eine Ausbildung zur Kfz-Mechatroniker:in beginnen, liegt die Zahl für Zweiradmechatroniker:innen bei gerade mal 1.800 Personen. Absurd angesichts der notwendigen Verkehrswende und der anerkannten Zukunftsfähigkeit und Attraktivität der Branche. Umso wichtiger: Unternehmen müssen in moderne und zielführende Maßnahmen zur Personalgewinnung investieren und das Image der Fahrradbranche in der Breite manifestieren. Eine wichtige Plattform dazu liefert die Fachkräftekampagne fahrrad-berufe.de.
Speaker:innen:
Thorsten Heckrath-Rose & Jeannine Theißen, Rose Bikes
Uwe Wöll, VSF
Reiner Kolberg, Fachjournalist
Gunnar Fehlau, Bike Bootcamp
Vorträge zum Download:
Fazit und Ausblick
„Nur gemeinsam kommen wir weiter“, so das Fazit der veranstaltenden Verbände bei der Abschlussrunde zum Kongress. Sowohl innerhalb wie außerhalb der Fahrradwirtschaft muss die Vernetzung weiter intensiviert werden, um die nachhaltige Wirtschaft zu stärken und eine soziale und klimaneutrale Mobilitätswende zu erreichen. Die Potenziale des Radverkehrs für Klimaschutz, lebenswerte Kommunen und den Wirtschaftsstandort Deutschland müssen genutzt werden.
Der nächste Vivavelo-Kongress findet 2024 statt. Der genaue Termin wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Impressionen von vivavelo-Prolog und vivavelo-Kongress
BilderGalerie
Videoaufnahmen der Keynote-Speaker:innen
UNsere Keynotes im VIdeo:
Das sagen unsere Speaker:innen
Stimmen zum Kongress:
Das Programm
Der Kongress
Freitag, 23. September 2022
09:00- 09:20 Uhr - Hörsaal
Begrüßung der Verbände
Uwe Wöll, Verbund Service und Fahrrad
Wasilis von Rauch, Zukunft Fahrrad
Burkhard Stork, Zweirad-Industrie-Verband
10:10- 10:45 Uhr - Foyer
Coffee - Time
Kaffee und Gespräche
10:45 - 12:15 Uhr - Hörsaal
Fachpanel: Nachhaltigkeit
Fahrrad und Nachhaltigkeit – na klar, das passt! Aber wie kann Fahrradbranche nachhaltiger werden? Die neue europäische CSRD und deutliche Anforderungen zur Material Compliance sind nur zwei der anstehenden Themen. Die Fahrradwirtschaft arbeitet kooperativ an einem Branchenleitfaden. Was die nächsten Schritte dabei sind, wie sie gemeinsam gegangen werden sollen – das wird hier vorgestellt, diskutiert, entwickelt.
Marius Hasenheit & Alka Celic, Sustainable Natives
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin BNW
Isabell Eberlein, Geschäftsführerin Velokonzept
Sabine Zickgraf, Leitung Nachhaltigkeit VSF
10:45 - 12:15 Uhr - Raum Langenbeck
Fachpanel: Bahn & Rad
Die erfolgreiche Verknüpfung von Rad und Bahn kann eine Alternative zum privaten PKW sein und so massiv die CO2-Emissionen im Verkehrssektor senken. Ein breites Bündnis von Fahrrad- und Schienenakteuren arbeitet dafür momentan in der Brancheninitiative Fahrrad & Bahnen an konkreten Lösungen. Lassen Sie uns die Anforderungen, Best-Practice-Beispiele und Lösungsideen für ein umfassendes Maßnahmenpaket diskutieren.
Dorothee Heine, Stellv. Vorsitzende Zukunft Fahrrad
Ann-Kathrin Schneider, Bundesgeschäftsführerin des ADFC
Dr. Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität im Berliner Senat
Helene Wahl, Planerin bei NAH.SH
12:15 - 13:30 Uhr - Foyer
Lunch - Break
Regionale & vegetarische Speisen
13:50 - 14:00 Uhr - Hörsaal
Kurze Fragerunde
Moderierter Austausch mit PStS Michael Kellner
14:00 - 15:30 Uhr - Hörsaal
Fachpanel: Arbeitskräftesicherung
Der Arbeitskräftemangel treibt die Branche um: Ob in Industrie, Handel, Werkstatt, im Dienstleistungsbereich oder in Kommunen und Planungsbüros – der Bedarf an Mitarbeitenden ist enorm. Wie wird sich diese Situation weiterentwickeln? Wie sieht es in der Praxis aus? Wie kann Image helfen? Wie können wir unsere Kräfte bündeln? Gemeinsam mit Expert*innen und Teilnehmenden wollen wir über diese und weitere Fragen diskutieren.
Thorsten Heckrath-Rose, Geschäftsführer Rose Bikes
Uwe Wöll, Geschäftsführer VSF
Reiner Kolberg, Fachjournalist
Frank Büch, Head of Marketing BVG
14:00 - 15:30 Uhr - Raum Langenbeck
Fachpanel: Tourismus
Die großartige Entwicklung des (E-) MTB ist direkt an touristische Nutzungsmöglichkeiten geknüpft – diese hängen aber von rechtlichen Vorgaben, Regelungen, von Investitionen in Infrastruktur und politischen Entscheidungen ab. Hier wird das „BikeNatureMovement“ der Fahrradbranche vorgestellt, welches erstmals die Rahmenbedingungen sichern helfen soll. Aktive Akteursbeteiligung ist erwünscht!
Ingmar Hötschel, Deutsche Initiative Mountainbike
Nico Graaff, Mountainbike Tourismusforum
Nora Mühling, Mountainbike Tourismusforum
Anja Miksch, Deutsche Initiative Mountainbike
15:30 - 16:00 Uhr - Hörsaal
Zusammenfassung & Verabschiedung
Uwe Wöll, Verbund Service und Fahrrad
Wasilis von Rauch, Zukunft Fahrrad
Burkhard Stork, Zweirad-Industrie-Verband
Experten aus Politik & Gewerkschaft
Die Keynotes
Stefan Körzell
Michael Kellner
Keynotes am 23. September 2022
Alle Speaker*innen
Karola Lambeck
Mirjam Stegherr
Uwe Wöll
Thorsten Heckrath-Rose
Dr. Katharina Reuter
Dr. Meike Niedbal
Dorothee Heine
Isabell Eberlein
Marius Hasenheit
Alka Celic
Ann-Kathrin Schneider
Helene Wahl
Sabine Zickgraf
Frank Büch
Reiner Kolberg
4 Fachpanel - 17 Expert*innen
Fachpanel nachhaltigkeit: 10:45 - 12:15
Fahrrad und Nachhaltigkeit – na klar, das passt! Was könnte nachhaltiger sein, als klimaschonend Fahrrad zu fahren! So in etwa lautet die öffentliche Meinung. Und natürlich – das Fahrrad ist ein nachhaltigeres Verkehrsmittel als alle anderen. Aber das reicht natürlich nicht aus, damit die Fahrradbranche nachhaltig ist. Im Gegenteil – die Fahrradbranche ist gut beraten, ihr nachhaltiges Image zum Anlass zu nehmen, um sich systematisch mit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung auseinanderzusetzen und Ansätze zu erarbeiten, wie sie diesem in wertschaffender Weise gerecht werden kann. Dazu hat es in den vergangenen Jahren verschiedene Initiativen mit guten Ergebnissen gegeben. Jetzt müssen die nächsten Schritte gegangen werden – die neue europäische CSRD, aber auch deutliche Anforderungen zur Material Compliance sind nur zwei der anstehenden Themen. Wie die nächsten Schritte aussehen sollen und wie sie gemeinsam gegangen werden sollen, wird im Fachpanel Nachhaltigkeit vorgestellt, diskutiert, entwickelt.
Mit dabei:
Marius Hasenheit & Alka Celić, Sustainable Natives
Dr. Katharina Reuter, BNW
Isabell Eberlein, Velokonzept
Sabine Zickgraf, VSF
Fachpanel Bahn & Rad: 10:45 - 12:15
Bis zum Jahr 2030 muss mindestens ein Drittel der CO2-Emissionen im Verkehrssektor eingespart werden. Flächenverbrauch, Lärm und Luftverschmutzung müssen eingedämmt werden. Ein Schlüssel dafür ist die erfolgreiche Verknüpfung von Fahrrad und Bahn: Radfahren ist unschlagbar flexibel, die Bahn komfortabel für längere Strecken. In der Brancheninitiative Fahrrad & Bahnen arbeiten Akteure beider Seiten gemeinsam an Lösungen, damit die Kombination zur Alternative zum privaten Pkw wird: Abstellanlagen und Fahrrad-Parkhäuser sowie flächendeckendes Bike-Sharing an Bahnhöfen, gemeinsame Routing- und Buchungstools, attraktive Mitnahmeregelungen sowie verbesserte Kapazitäten sind dafür notwendig. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir Anforderungen, Best-Practice-Beispiele und Lösungsideen diskutieren, um in der Brancheinitiative ein umfassendes Maßnahmenpaket zu entwickeln.
Mit dabei:
Dorothee Heine, Zukunft Fahrrad
Ann-Kathrin Schneider, ADFC
Dr. Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität, Senat für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz in Berlin
Helene Wahl, NAH.SH (Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein)
Fachpanel Arbeitskräftemangel: 14:00 - 15:30
Der Arbeitskräftemangel ist eines der zentralen Themen der Fahrradbranche. Ob in der Industrie, im Handel, der Werkstatt, im Dienstleistungsbereich oder bei den Kommunen und Planungsbüros –kaum ein Bereich hat keine offenen Stellen. Viele Branchen leiden akut unter Personalmangel, in der Fahrradbranche hat fehlendes Personal aber sogar das Potential, zu einer echten Bremse für die Radverkehrswende zu werden.
Wie wird sich die Situation angesichts des demographischen Wandels in Zukunft konkret entwickeln? Wie geht die Branche in der Praxis mit der Situation um? Was können wir von prämierten Imagekampagnen lernen und wie können wir unsere Kräfte innerhalb der Branche bündeln, um den Herausforderungen zu begegnen? Gemeinsam mit ausgewiesenen Experten und dem Publikum wollen wir über diese und weitere Fragen diskutieren und Lösungsansätze skizzieren.
Mit dabei:
Reiner Kolberg, Moderation
Uwe Wöll, VSF
Thorsten Heckrath-Rose, Rose Bikes
Frank Büch, BVG
Fachpanel Tourismus: 14:00-15:30
Seit vielen Jahren treibt der Tourismus die Nutzung und damit auch den Absatz hochwertiger Fahrräder. Das gilt für mehrtägige Touren auf Radfernwegen ebenso wie für Ausflüge am Wochenende oder nach Feierabend. Die großartige Entwicklung des (E-) MTB ist direkt an die touristischen Nutzungsmöglichkeiten geknüpft. Aber alle diese Nutzungsmöglichkeiten sind nicht selbstverständlich – sie hängen von rechtlichen Vorgaben und Regelungen ab, von Investitionen in Infrastruktur und politischen Entscheidungen. Mit dem „Bike Nature Movement“ will die Fahrradbranche, gemeinsam mit engagierten Verbänden jetzt erstmals die Rahmenbedingungen aktiv sichern helfen. Was geplant ist, ob das Vorgehen ein Modell für andere Bereiche sein kann, wie sich Akteure beteiligen können – wird im Fachpanel Tourismus vorgestellt, diskutiert, entwickelt.
Mit dabei:
Ingmar Hötschel, dimb
Nico Graaff, Mountainbike Tourismusforum
Nora Mühling, Mountainbike Tourismusforum
Anja Miksch, dimb
vivavelo-Kongress
23. September 2022 im Langenbeck-Virchow Haus
Zum sechsten Mal werden im September 2022 in Berlin Fahrradwirtschaft und politische Vertreter*innen, Mitarbeiter*innen aus Verwaltung und die Wissenschaft zusammenkommen, um aktuelle Trends des Fahrradmarktes zu analysieren und nachhaltige Zukunftsstrategien für die Branche zu entwickeln. Inspiriert werden sie dabei von zahlreichen Vorträgen herausragender Referierender aus Wissenschaft und Praxis und durch den interdisziplinären Austausch mit anderen Kongressteilnehmenden.


Der Kongress 2022
Key Facts
Am Freitag, den 23. September 2022, findet der vivavelo-Kongress erstmals im Format eines Tageskongresses statt. Von 9:00 – ca. 16:00 Uhr werden Fahrradbranche, Politik, Verwaltung und Wissenschaft gemeinsam über zukunftsthemen der Branche diskutieren.
Der Kongress findet in diesem Jahr im Langenbeck-Virchow Haus in Berlin Mitte statt. Das LVH ist in der Luisenstraße 58/59 zu finden und steht in unmittelbarer Nähe zur Charite.
- Keynotes u.a. aus den Bundesministerien für Wirtschaft & Klimaschutz sowie für Digitales & Verkehr (angefragt)
- 4 Fachpanels zu den Themen:
- Nachhaltigkeit
- Arbeitskräftesicherung
- Bahn & Rad
- Tourismus & Wirtschaft
Die Highlights
Keynotes u.a. aus den Bundes-ministerien für Wirtschaft & Klimaschutz sowie für Digitales & Verkehr
Aktuelle Branchentrends und Zukunftsstrategien
4 Fachpanels zu entscheidenden Branchenthemen
Netzwerken mit Branche, Politik, Verwaltung und Wissenschaft
Nachhaltigkeit
Arbeitskräftesicherung
Vier Fach-panels
Bahn & Rad
Wirtschaft
*Moderation Mirjam Stegherr
Der Kongress der Fahrradwirtschaft
Plattform für BRanche und Politik
Der vivavelo-Kongress ist die zentrale Veranstaltung der Fahrradbranche sowie größte und wichtigste Plattform für den Austausch von Fahrradwirtschaft mit Politik, Wissenschaft und Verwaltung.
Als Forum des fachlichen Austausches ermöglicht der vivavelo-Kongress relevante Begegnungen und setzt zukunftsweisende Impulse. Der Kongress der Fahrradwirtschaft findet alle zwei Jahre in Berlin statt und wird 2022 erstmals gemeinsam vom Verbund Service und Fahrrad (VSF), Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und Zukunft Fahrrad veranstaltet. Bei vivavelo stehen Zukunftsthemen der Branche im Mittelpunkt sowie direkte Austausch aller Akteure.

Das Team hinter dem vivavelo-Kongress
Verbände der Fahrrad-wirtschaft im Schulterschluss
Mit dem Ziel dem vivavelo-Kongress zusätzliche Bedeutung, politisches Gewicht und mediale Aufmerksamkeit zu verleihen, wird es in diesem Jahr eine organisatorische Neujustierung geben: Ab 2022 wird der vivavelo-Kongress eine gestärkte politische Gewichtung und optimierte inhaltliche Agenda präsentieren. Mit diesem Ziel planen und führen der Verbund Service und Fahrrad (VSF), der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) sowie Zukunft Fahrrad den Kongress erstmals gemeinsam durch. Die drei Verbände der Fahrradwirtschaft setzen damit zusammen ein Zeichen für einen starken, wachsenden Markt mit bemerkenswertem Potential für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.

Das Video zum Kongress
vivavelo 2020
Der Report

Der VSF e.V. ist ein unabhängiger Fachverband der Fahrradbranche, der mehr als 300 Händler, Hersteller und Dienstleister vertritt. Er steht für einen hohen Qualitätsanspruch, Nachhaltigkeit, Fairness und Verlässlichkeit. Seine Kernkompetenzen liegen in der Vernetzung der Branche und in der Zusammenarbeit mit der Politik. Der VSF entwickelt innovative Konzepte für den unternehmerischen Erfolg seiner Mitglieder und engagiert sich leidenschaftlich für einen wachsenden Radverkehrsanteil. Seine Mitglieder und Partner schätzen die intensive Zusammenarbeit und das starke Gemeinschaftsgefühl.
Der Bundesverband Zukunft Fahrrad ist ein Zusammenschluss dynamischer und innovativer Unternehmen aller Bereiche der Fahrradwirtschaft: Dienstleister, Hersteller, Start-ups der Digitalisierung, Händler und Zulieferer. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Dienstleistungen. Als neue und etablierte Unternehmen in einem stark wachsenden und sich stetig verändernden Markt haben alle ein gemeinsames Ziel: die nachhaltige Mobilitätswende.
Der Zweirad-Industrie-Verband e.V. ist die nationale Interessenvertretung und Dienstleister der deutschen und internationalen Fahrradindustrie. Dazu gehören Hersteller und Importeure von Fahrrädern, E-Bikes, Fahrradkomponenten und Zubehör. Als Branchenverband vertritt er rund 100 Mitgliedsunternehmen gegenüber Gesetzgeber, Regierung, Behörden, Medien, Institutionen und Organisationen.